Liebe Gemeinde,
es ist Ende März und während ich diese Zeilen schreibe, trommeln Hagelkörner an meine Fensterscheibe. Der Wetterbericht meldet Frost, Schneeschauer und Regen. Was für trübe Aussichten für die nächsten Tage! Und unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden, die diesen Brief zusammen mit der „Osterbotschaft“ ausgetragen haben, sind unterwegs in einen heftigen, kalten Regenschauer gekommen.
Was mich tröstet ist die Gewissheit: der Frühling kommt. Auch wenn es jetzt noch nicht danach aussieht. Aber ich weiß: irgendwann ist er da. Irgendwann öffnen sich Knospen und Blüten, das Gras wird wieder grün und der Himmel auch wieder blau.
Ich finde, das ist genau wie mit Ostern. In der Woche vor Ostern plane ich einen Gottesdienst mit den Kindergartenkindern in der Kirche. „Vor Ostern kann man noch nicht Ostern feiern!“ höre ich einen mahnenden Einwand. Das ist auch richtig. Aber: Wir wissen, wie die Geschichte an Ostern ausgeht. Es ist kein Spoiler, wenn wir mit Kindern über den Karfreitag hinaus blicken und feststellen: es wird nicht immer dunkel bleiben.
Das gilt für das launische Frühlingswetter wie für die Ostergeschichte. Wir wissen: die Sonne strahlt am Ostermorgen über dem leeren Grab. Diese Gewissheit trägt mich auch durch trübe Tage.
Aber bis es so weit ist, gehen wir gemeinsam durch die Karwoche:
Am Gründonnerstag feiern wir mit unseren Konfirmandinnen und Konfirmanden und vielen Menschen aus unseren Gemeinden die „Nacht der verlöschenden Lichter“. Wir hören Gedanken und Gefühle der Jüngerinnen und Jünger nach Jesu Verhaftung. Zwölf Kerzen stehen im Gottesdienst symbolisch für die Jünger Jesu, die im Verlauf des Gottesdienstes verlöschen – denn alle Jünger verlassen Jesus, den Weg ans Kreuz geht er allein.
Am Karfreitag treffen wir uns etwa zur Todesstunde Jesu. Es ist ein leiserer, stiller Gottesdienst mit Abendmahl. Am Ende wird auch die Orgel schweigen.
Sie erklingt erst wieder, wenn wir uns an Ostern mit dem Ostergruß „Er ist erstanden!“ „Er ist wahrhaftig auferstanden“ begrüßen. Am Ostersonntag in einem Gottesdienst mit Osterfrühstück in Ulrichstein, am Ostermontag in einem Gottesdienst für Große und Kleine in Feldkrücken.
Bis es so weit ist, habe ich den profanen Satz im Hinterkopf:
„Am Ende wird alles gut.
Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.“
Das gilt für die trüben Frühlingstage wie die Osterhoffnung in der Karwoche.
Bleiben Sie behütet und gesegnet bis wir uns wieder sehen!
Ihre und eure Pfarrerin Antje Armstroff
Die Termine der Karwoche in der Übersicht:
- Gründonnerstag, 6. April, 19.00 Uhr in Ulrichstein
Wir denken an diesem Abend an den letzten Abend, den Jesus mit seinen Jüngern verbrachte. Deshalb feiern wir die „Nacht der verlöschenden Lichter“ mit Abendmahl. An diesem Gottesdienst sind unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden und vielen Menschen aus unseren Gemeinden beteiligt. - Karfreitag:
13.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in Feldkrücken
15.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in Ulrichstein
- Ostersonntag, 7.00 Uhr: Gottesdienst mit anschließendem Osterfrühstück in Ulrichstein
- Ostermontag, 10.00 Uhr: bunter Oster-Familiengottesdienst für Große und Kleine in Feldkrücken
Für unser Osterfrühstück brauchen wir Menschen, die etwas dazu beisteuern.
Melden Sie sich dazu gerne bei Christina Hansmann an. Sie führt eine Liste und behält im Blick, wer etwas vorbereitet, damit wir ein möglichst großes und buntes Buffet haben.
Übrigens:
Abendmahl feiern wir in beiden Gemeinden mit Einzelkelchen und Traubensaft. Zum Abendmahl sind alle willkommen, die sich von Jesus eingeladen wissen. Dazu gehören auch Kinder und Jugendliche in Begleitung von Erwachsenen, wenn Sie im Kindergottesdienst oder Religionsunterricht schon einmal gehört haben, worum es geht.
Wem es nicht möglich ist, zum Gottesdienst in die Kirche zu kommen, der darf sich gerne bei mir melden. Ich komme auch zu Ihnen nach Hause, feiere mit Ihnen (und vielleicht Nachbarinnen, Freunden und Verwandten) eine Andacht oder ein Hausabendmahl. Melden Sie sich gerne im Pfarrbüro unter der Telefonnummer 206.
