6:10 Uhr. Der Wecker klingelt. Und dann rast die Zeit. Schnell das Frühstück machen. Proviant einpacken. Die Kinder rechtzeitig aus dem Haus schicken, zum Bus und zum Kindergarten bringen. Nichts liegenlassen. Nichts vergessen. Handy mitnehmen. Und los zum ersten Termin… Die Uhr tickt. Und so, wie der Tag begonnen hat, geht er oft auch weiter. Von einem Termin zum nächsten. Und immer der Blick aufs Handy – bin ich noch rechtzeitig? Reicht die Zeit? Der Bus fährt los, der Schulgong läutet, der Briefkasten wird geleert, das Meeting beginnt, der Kindergarten schließt. Gut, wenn man es gerade noch geschafft hat.
Geht es nicht genau darum? Dass unsere Jahre, Monate, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden, so gezählt werden? Manchmal scheinen sie so bemessen zu sein, dass eigentlich gar keine Zeit mehr bleibt. „Des Menschen Leben währt 70, wenn´s hochkommt 80 Jahre,“ heißt´s im Psalm 90. Und es ist, wenn´s gut ging, Mühen und Arbeit gewesen. Sorgen und Nöte.
Und es tickt die Uhr, die von Oben gestellt wurde. Ich habe es selber nicht in der Hand.
Anstrengend ist das. Manchmal eine Zerreißprobe.
Da ist so viel, das ich machen will, erledigen will, tun will, erleben will. Da ist noch so viel zu sehen, zu schmecken, zu fühlen, da sind noch so viele Menschen, die ich treffen will, sehen will, in den Arm nehmen will.
Und auf einmal ist es nur noch die Uhr, die tickt, die unser Leben immer schneller und hektischer macht.
Und wir sehen das ja jeden Tag: Wer von uns kann denn noch aus dem Haus gehen, ohne dass das Handy dabei ist, das uns sagt, wie lange wir noch haben, bis zum nächsten Termin, bis zur nächsten Sorge, bis zum nächsten Freizeitstress. Und wir rennen den Tagen des Lebens hinterher und der Zeit, die uns bleibt.
Und da ist Gott auf einmal tatsächlich von oben herunter der Zeitabzähler, der Herr der Uhren, der die Zeit bemisst, kurz macht, und die Kürze der Zeit dann auch noch in immer kleinere Teilchen unterteilt, die immer schneller wegticken. Schon wieder 10 Sekunden an meinen 70 Jahren weg.
Und inmitten dieser Hektik kommt der Gedanke: Ich brauche eine Auszeit. Ich brauche Zeit ohne die Hektik. Den Druck. Die Termine. Den Stress. Ich will sie einen Moment anhalten, diese Uhr, die meine Sekunden und Minuten runterzählt.
……………………….. wie es weitergeht?
Mehr dazu in der AUSZEIT am Sonntag, um 19.00 Uhr in der Kirche in Ulrichstein. Herzlich willkommen zu einem etwas anderen Gottesdienst!
Und hier noch eine kleine musikalische Einstimmung für den Gottesdienst…