Rückblick und Ausblick: Zuversicht und Osterfenster

Liebe Gemeinde,

vielleicht erinnern Sie sich noch an dieses Plakat, das im vergangenen März in unseren Schaukästen hing. Einen Gottesdienst zum Thema „Zuversicht“ hatte ich geplant – und genau dieser konnte nicht gefeiert werden. Wenn ich zurückdenke, erinnere ich mich daran, mit welcher Energie ich vor einem Jahr an dem Motto „Zuversicht“ festgehalten habe.

Als wir den Gottesdienst kurzfristig absagen mussten, habe ich eine Alternative für das Plakat gesucht. Ein rotes „ABGESAGT“ sah man in diesen Tagen überall – und ich wollte etwas anderes. „Zuversicht“ wäre die Überschrift für diesen Gottesdienst gewesen, der nie gefeiert werden konnte.

Aber damals, vor einem Jahr, war ich noch so voller Zuversicht, dass ich mir dachte: „Auch wenn wir den Gottesdienst jetzt nicht feiern können, die Zuversicht bleibt.“

Und dann kam #ZuversichtmitFisch und viele andere Aktionen, die an der Zuversicht festgehalten und sie weiter verbreitet haben. Mit Fisch und auch ohne.

 

Nie im Leben hätte ich mir vorstellen können, wie sehr wir ein Jahr später noch von der Pandemie betroffen sein werden.

Und jetzt? Ja, manchmal geht auch mir fast die Puste aus. Oder die Nerven. Die Geduld. Aber die Zuversicht ist ja nicht von mir abhängig. Es gibt so viele Menschen, die sie weiter verbreiten. Das große Weltgebetstagsteam, das aus dem bisherigen Weltgebetstag eine Weltgebetstagswoche macht – und Hunderte von Menschen per Video miteinander verbindet. Unser Kigo-Team, das wunderbare Kindergottesdienste, Bastelideen und kleine Videos entwickelt und so die Zuversicht auch zu den Kleineren in unseren Gemeinden weiterträgt. So viele Menschen, die andere im Blick haben, sich umeinander kümmern und mit kleinem oder großem Einsatz dafür Sorge tragen, dass die Zuversicht bleibt.

Wie wunderbar, dass wir solche Leute in unseren Gemeinden haben. (Und an dieser Stelle muss einmal gesagt werden: Es ist schön, dass es euch gibt!!)

 

Und jetzt? Wie geht es jetzt weiter nach einem Jahr der Pandemie? Immer noch können wir nur in kleinen Etappen planen. Immer noch steht vor vielem Zukünftigen ein großes Fragezeichen. Im Kirchenjahr befinden wir uns gerade mitten in der Passionszeit. Sie erinnert an die 40 Tage, die Jesus alleine in der Wüste verbrachte und fastete. Ich glaube, vielen Menschen geht im Moment dieses Gefühl der Einsamkeit sehr nahe. Jesus ist freiwillig in die Wüste gegangen – aber uns bleibt im Moment oft nichts anderes übrig, als Abstand zu halten. Wie lange das so bleiben wird, können wir nicht absehen. Aber als Christinnen und Christen wissen wir eins: Ostern kommt. Mitten in der Finsternis. Wäre das Kirchenjahr wie ein Film, dann dürften wir jetzt natürlich nicht verraten, wohin die Passionszeit führt. („Spoiler-Alarm!“) Aber: Dass nach dem schwärzesten aller Tage, dem Karfreitag, das Leben wieder siegt, hat sich in den letzten 2000 Jahren herumgesprochen…

Also machen Sie doch mit: Planen und feiern Sie mit uns die Zeit der Auferstehung.

Dazu laden wir unsere Gemeinden in Ulrichstein und Feldkrücken zu der Aktion Osterfenster ein. Alle, die mitmachen, schmücken ein Fenster, das von der Straße gut sichtbar ist, mit österlichen Symbolen und Bildern.

 

Ab Ostersonntag, dem 4. April sind diese „Osterfenster“ 14 Tage lang zu entdecken.

Damit jede und jeder beim Spazierengehen die Fenster finden kann, werden die Adressen in einem kleinen Osterfenster-Flugblatt für den Spaziergang durch Ulrichstein und Feldkrücken veröffentlicht: Zum Mitnehmen an den Kirchentüren, auf unserer Homepage und in den Schaukästen. Die Namen werden nicht veröffentlicht, es geht lediglich um die Orte, wo die Osterfenster zu finden sind. Wenn Sie mitmachen möchten, dann melden Sie Ihr „Osterfenster“ bis zum 29. März 2021 mit Ihrer Adresse einfach im Pfarramt an.

 

Bis dahin: Bleiben Sie behütet! Ihre Pfarrerin Antje Armstroff