Liebe Gemeinde,
der Frühling beginnt. Noch sind die Nächte kalt, aber die ersten Knospen brechen auf, das Licht wird heller, und die Natur erwacht zu neuem Leben. Es ist eine Zeit des Übergangs – von der Stille des Winters hin zu neuem Wachsen und Blühen.
„Alles hat seine Zeit“, heißt es im Buch des Predigers. Eine Zeit zum Pflanzen – und eine Zeit, das Gewachsene weiterzugeben. Eine Zeit zum Bleiben – und eine Zeit, aufzubrechen.
Für mich ist jetzt die Zeit des Aufbruchs gekommen. Sieben Jahre lang durfte ich hier als Ihre und eure Pfarrerin wirken, mit Ihnen feiern und trauern, taufen und konfirmieren, predigen und zuhören, Kirche gestalten und Glauben leben. Ich bin dankbar für all die Begegnungen, die Gespräche, das gemeinsame Suchen nach Wegen, das miteinander Getragensein.
Im Sommer beginnt für mich etwas Neues. Ab dem 1. Juni werde ich Studienleiterin für den Bereich der Konfi-Arbeit am Religionspädagogischen Institut in Marburg. Es ist ein neuer Schritt, auf den ich mich freue – auch wenn mir der Abschied nicht leichtfällt. Doch ein Abschied aus der Gemeinde bedeutet für meine Familie und mich keinen Abschied von Ulrichstein. Wir haben hier Wurzeln geschlagen und werden auch weiterhin hier leben. Das verbindet uns über den Wechsel hinaus.
Der Frühling zeigt uns, dass jeder Abschied auch ein Neubeginn ist. Dass das, was wir gesät haben, in anderer Gestalt weiterwächst. Und dass Gott uns auf allen Wegen begleitet – im Bleiben und im Gehen. Bis zu meinem Abschied liegen noch einige gemeinsame Wochen vor uns, unter anderem auch die Diamantene Konfirmation an Pfingsten. Ich freue mich darauf, diese Zeit mit Ihnen und euch zu gestalten, im Vertrauen darauf, dass Gott uns auch in Zukunft verbunden hält.
Ihre und eure Pearnersche Antje Armstroff
